Stilgeschichten & Herzenssachen #11 -

Auf dem Weg ins Business - man ist nie zu jung für Jugendsünden

Die Fragen stellt Podcast-Producerin und Biografie-Expertin Claudia Riedler-Bittermann 

 

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Vanessa Breuer

Alter: 21

Beruf: Jus-Studentin

Wohnort: Linz

Kleiderschrank: unordentlich

Stil: praktisch

Das wertvollste Teil:  meine Lieblings-Hose, eine schwarze Skinny-Jeans, die zu jedem Oberteil passt

Fehlkauf: Hosen im Militärlook

Lieblingsfarbe: Schwarz

Das schönste Kompliment:  Du siehst heute glücklich und zufrieden aus!

 

In der Kindheit machte sie sich keine Gedanken über ihr Outfit und auch ihre Mutter legte keinen Wert darauf. So konnte sich Vanessa Breuer ganz frei entfalten. Erst in der Pubertät wurden Mode und das äußere Erscheinungsbild wichtig. Und es kam, wie es kommen musste. Die Jugendsünden blieben nicht aus. Mit 14 Jahren trug Vanessa Breuer beispielsweise Hosen und Stiefel im Militärlook und ihre Haare legte sie schräg über die Augen. Heute kann sie darüber nur noch lachen.

Im Freundeskreis sind Mode und Stil kein Thema. Den größten Einfluss haben deshalb Social Media und ihre jüngere Schwester. „Trends sind mir schon wichtig. Da lässt sich doch jeder beeinflussen. Die weit geschnittenen Hosen, die ich derzeit trage, sind ein Zeichen dafür“, sagt die 21-Jährige. Beim Einkaufen wird sie von ihrer Schwester beraten, „weil sie ehrlich ist“.

Mit Mode drückt sich Vanessa Breuer aus, dennoch kommt es auf den Anlass an, wie sehr sie auf das Äußere achtet.

Bewerbung und Berufseinstieg sind jedenfalls wichtige Anlässe, über die sich die Studentin bereits Gedanken macht. „Ich möchte ernst genommen werden und professionell wirken“, sagt sie beim Business -Coaching mit Styleberaterin Martina Rieder-Thurn. Den passenden Stil für den Beruf legt sie sich aber erst zurecht, wenn sie wirklich eingestiegen ist. Das hänge auch von der konkreten Arbeitsstelle ab.

Kleidung kann außerdem eine Art Schutzschild im Berufsalltag sein. „Ich muss in der Arbeit keine Expression von mir selbst sein, sondern einfach nur dazu passen“, sagt die Studentin. Die Erkenntnisse vom Coaching will sie nach und nach in ihre Garderobe einbauen. Vanessa Breuer ist ein Sommertyp. Da passt Silberschmuck besser als Goldiges, das sie bisher getragen hat. „Es ist auch nicht der Sinn eines Coachings, danach alles wegzuwerfen, sondern vielmehr den Prozess in eine typgerechte Richtung zu lenken“, erklärt Styleberaterin Martina Rieder-Thurn.

Das Wichtigste bleibt in jedem Fall die Bequemlichkeit. „Wenn ich meine Lieblingssachen trage, ist das wie Heimkommen. Darin fühle ich mich einfach wohl“, sagt Vanessa Breuer. Wenn sie in den Spiegel schaut, sieht sie sich selbst als zufriedene und glückliche junge Frau. Das Innere spiegelt sich im Äußeren wider. Und das sieht man.

 

Stil-trifft-Herz-TIPPS (von Martina Rieder-Thurn) für den Berufseinstieg:

1. Kleidung ist Ausdruck und Kommunikation pur. Ein ungepflegtes äußeres Erscheinungsbild wirkt auf das Gegenüber schlampig und nachlässig. Will man ernst genommen werden, sollte man deshalb sorgfältig mit sich selbst umgehen.

2. Sich an (oft ungeschriebene) Regeln zu halten, ist sinnvoll. Viele Branchen werden informeller und lässiger. Es ist deshalb wichtig, sich vor dem Bewerbungsgespräch oder vor dem ersten Arbeitstag über das Unternehmen zu informieren. Zum Beispiel, indem man Bilder auf Social Media anschaut.

3. Am wichtigsten ist, sich in seiner Kleidung wohlzufühlen. Beispiel: Wer auf hohen Schuhe nicht gehen kann, sollte sie nicht zum Bewerbungsgespräch tragen – auch wenn das im Unternehmen üblich wäre.