Stilgeschichten & Herzenssachen #2 -

Eine falsche Diagnose und wie die richtigen Farben das Leben verändern können

Die Fragen stellt Podcast-Producerin und Biografie-Expertin Claudia Riedler-Bittermann

 

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Sonja Kimeswenger

Alter: Teenager Spätlese

Beruf: Selbstständig mit humorvollen Stadtführungen / Personalmarketing OÖG

Arbeitsort: Linz

Stil: Sportlich-zeitlos

Wertvollstes Teil: Pinker Pulli

Größter Fehlkauf: Ein Teil in der falschen Größe, weil sie hoffte, noch hinein zuschrumpfen

Lieblingsfarbe: Pink

Das schönste Kompliment: Du strahlst!

 

Die passenden Farben zu tragen, hat ihr Leben verändert. Sonja Kimeswenger spazierte 20 Jahre lang in Herbstfarben durchs Leben. Erst dann erfuhr sie: Ich bin ein Wintertyp. Seither sind Pink, Royalblau, Rubinrot und Smaragdgrün ihre Lieblingsfarben.

Begonnen hat aber alles mit Schwarz. In den rebellischen Teenager-Jahren versuchte sich Sonja – wie viele andere auch – von ihren Eltern abzugrenzen. Wie ihre Mama wollte sie lieber nicht aussehen – Mode war ihr schon damals wichtig. Sie fuhr Vespa und trug den typischen Stil der Mods: grüner Parka mit aufgenähter England-Flagge und dazu schwarze spitze Schuhe. Darüber kann sie heute lächeln.

Mit Schwarz lag sie damals schon ganz richtig. Das passt zu ihrem Typ. Sie glaubte aber mit Anfang 20 lieber einer befreundeten Stilberaterin, deren Diagnose lautete: Herbsttyp. Also trug Sonja die Farben des Herbstes: Orange, Gelb, Braun, Mausgrau, manchmal auch Dunkelblau. Ansonsten ging sie eher farblos durchs Leben. Pink und Rot waren absolute No-Gos.

Bis zu einem Seminar von Styleberaterin Martina Rieder-Thurn: „Das war ein Schock und ein Glücksfall zugleich“, sagt Kimeswenger und erzählt, wie es ihr bei der Farb-Analyse wie Schuppen von den Augen fiel. Die warmtönigen Herbst-Tücher ließen ihr Gesicht krank, alt und fürchterlich aussehen. Mit den kühlen Winterfarben dagegen sah sie plötzlich strahlend gut aus. Da spürte die Linzerin: Dieses Ereignis wird Grundlegendes in ihrem Leben verändern. Es war bahnbrechend.

Der nächste Schock folgte kurz darauf. Nach dem anschließenden Kleiderkasten-Check mit Martina hatte Sonja Kimeswenger gefühlt kaum mehr etwas anzuziehen. Alles, was nicht typgerecht war, wurde aussortiert. Nach und nach kaufte sie beim Personal Shopping mit Martina Rieder-Thurn neue, passende Teile und weiß heute genau, was ihr steht und was nicht. Das ist das Ziel der Beratung – Hilfe zur Selbsthilfe.

„Wenn man die richtigen Farben trägt, macht das etwas mit dem Inneren“, davon ist Sonja Kimeswenger überzeugt. Die neuen kräftigen Farben veränderten ihr gesamtes Auftreten. In Pink oder Royalblau ist sie nicht nur besser zu sehen, wenn sie etwa eine Touristengruppe durch die Getreidegassein Salzburg führt. Sie strahlt auch von innen. „Durch die Farben habe ich mehr zu mir selbst gefunden. Ich bin selbstsicherer geworden.“

Ab und zu gönnt sie sich wieder einen Kleiderkasten-Check mit der Style-Expertin. Dabei wird nicht nur aussortiert, sondern es werden auch neue Kombinationen zusammengestellt und Shoppinglisten geschrieben. Aktuelles Ziel: Von zwei großen Pax-Kästen auf einen zu reduzieren. Als Freundin von zeitloser Mode sind Trends zwar interessant, aber nicht notwendig. Sonja Kimeswenger trägt die Trend-Teile noch Jahre später und kreiert damit ihren eigenen Trend. Sie schaut sich auch gern in Second-Hand-Shops um und hat panische Angst davor, dass ihre Lieblingsteile kaputt werden.

Wenn sie heute in den Spiegel schaut, fühlt sich Sonja Kimeswenger attraktiver denn je. Das sehen auch andere. „Die Farbe steht dir gut, du strahlst so“, hört sie immer wieder. Was noch fehlt? Sonja wünscht sich mehr Eleganz, Glitzer und Grandezza in ihrem Leben. Natürlich in den richtigen Farben!

 

Stil-trifft-Herz-TIPPS (von Martina Rieder-Thurn):

1. Schwarz geht immer – das ist einer der größten Irrtümer der Menschheit. Selbst bei Wintertypen geht es um die Kombination.

2. Mit der Kleidung oben nach unten dunkler zu werden, wirkt eleganter. Von oben nach unten heller zu werden, ist sportlicher.

3. Kümmern Sie sich um die Kombination. Je stärker der Kontrast, umso kraftvoller der Auftritt. Je harmonischer die Kombination, desto freundlicher, sympathischer und offener ist die Wirkung

4. Tragen Sie Farben, die Ihnen stehen. Man unterscheidet im Großen (nach Goethe) warm- und kalttonige Farben, also eher gelb- oder blaustichige Töne. Das zu wissen und anzuwenden, macht etwas mit einem.