Stilgeschichten & Herzenssachen #22 -

Farbwahl: Warum Mut und Glück oft Hand in Hand gehen 

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Eva Schnellinger

Alter: 45

Beruf: Psychotherapeutin

Wohnort: Engerwitzdorf

Kleiderschrank: Übersichtlich, ordentlich, minimalistisch

Das wertvollste Teil:  Seidenkleid von Marc Cain

Stil: Feminin-natürlich

Größter Fehlkauf: Safrangelber Pullover

Lieblingsfarben: Helles Beige, Rosé und Petrol

Das schönste Kompliment: Du strahlst und schaust frisch aus!

 

Als Kind war Eva Schnellinger sehr burschikos gekleidet. Da sie die meiste Zeit im Stall bei ihrem Pferd verbrachte, war praktische Kleidung angesagt. Mode wurde erst später wichtig, wobei sie sich im Jugendalter oft noch scheute, wild zu kombinieren. Meist blieben die Outfits monochrom. Die Trends mussten dennoch sein: Sie trug Schnürlsamthosen in Rosa und Hellblau, dazu eine Bomberjacke und eine neonfarbene Popswatch. „Das ist auch heute wieder alles topaktuell“, berichtet Style-Beraterin Martina Rieder-Thurn.

Mit der Zeit entwickelte sich Eva Schnellinger nicht nur persönlich weiter, sie wurde auch mutiger, was Outfit und Farben betraf. Denn: Mut ist ein wichtiger Faktor. Wenn man sich wohl und glücklich fühlt, hat man mehr Mut, bekommt positives Feedback und das setzt eine Spirale nach oben in Gang.

Das erlebt die Psychotherapeutin auch bei ihren Klient:innen, die sich häufig in einem Lebensveränderungsprozess befinden. „Ich beobachte oft, dass sich nicht nur die Persönlichkeit weiterentwickelt, sondern auch das äußere Erscheinungsbild. Ein Beispiel_ Nach einer Trennung begann eine Frau, ihren Kleiderschrank auszumisten. Sie wurde zu einem völlig anderen Stiltyp und das habe ich ihr auch rückgemeldet, weil sie weit mehr Fröhlichkeit ausstrahlte als davor.“

Eva Schnellinger ist ein Sommertyp mit Anklängen im Winter. Seit der Stilberatung bei Martina Rieder-Thurn achtet sie noch mehr auf die Farben. „Schwarz möchte ich im oberen Bereich vermeiden, und statt Weiß trage ich eher Creme.“ Wichtig sind aber auch die Schnitte und Längen und da sie eine große Frau ist, gilt: Nicht zu kurz!

Meist überlegt sie bereits am Vorabend, was sie am nächsten Tag anziehen wird. Bequem und passend zum Anlass soll es sein. Denn, wenn es passt, gibt ihr das Sicherheit und ein Wohlgefühl. Und das sei auch eine gute Basis für die Zusammenarbeit mit den Klient:innen.

Kräftige Farben wie Pink trägt Schnellinger eher in der Freizeit und im Urlaub. In diesen Phasen abseits des Alltags kann man sich ausprobieren und aus dem Alltag heraustreten. Dennoch bleibt die Frage wichtig: Wie will ich wirken? „Ich möchte gern wahrgenommen werden, aber nicht im Mittelpunkt sein. Ich binnicht der bunte Vogel und möchte auch nicht so wirken, sondern mag es, schlicht und hochwertig gekleidet zu sein.“

 

Stil-trifft-Herz-TIPPS (von Martina Rieder-Thurn) über die Wirkung von Farben im Inneren und Äußeren:

  • Typgerechte Farben lassen uns strahlend und frisch aussehen. Warme Farben stehen Menschen, die einen warmen goldigen Hautton und von Natur aus rötliche oder goldblonde Haare haben. Kühle Farben passen zu Menschen, die einen rosigen Hautton und aschfarbene Haare haben.
  • Farben wirken unterschiedlich – man teilt sie grob in drei Gruppen ein. Zeitlos-elegante Farben sind Schwarz, Grau, Beige oder Weiß. Zur Gruppe der femininen Farben gehören Rosé-, Beeren- und Lilatöne. Bei den Herren sind das die Signalfarben. Als sportiv-dynamisch wirkende Farben gelten Türkis, Orange, Gelb, Smaragdgrün.
  • Zu sich selbst zu finden, ist mehr, als das Outfit zu wechseln. Wenn das äußere Erscheinungsbild aber wirklich zur Persönlichkeit passt, kann einen das leicht und freudvoll durchs Leben bringen.