Stilgeschichten & Herzenssachen #6 -

Gewusst wie - Warum man sich für den Job kleiden sollte, den man haben möchte

 

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Die Fragen stellt Podcast-Producerin und Biografie-Expertin Claudia Riedler-Bittermann

Barbara Fuchs

Alter: 47

Beruf: Personalberaterin und Immobilienentwicklerin

Wohnort: Lichtenberg

Kleiderschrank: Zu voll

Stil: Klassisch-elegant

Die wertvollsten Teile: dunkelblauer Blazer, dunkelblaues Kleid, italienisches Designer-Kleid

Lieblingsfarben: Dunkelblau, Taupe, Beige

Das schönste Kompliment:  Du bist die Sonne meiner alten Tage!

 

Styling spiegelt das Innenleben wider. So war das schon in der Jugend von Barbara Fuchs. Damals wollte sie – wie so viele – rebellieren und sich vom konservativen Elternhaus abgrenzen. Also nahm sie die Hemden ihres Vaters, erwarb dazu Gilets vom Flohmarkt auf dem Linzer Hauptplatz und fand in den Sachen ihres Großvaters auch noch einen alten Wollmantel. Aus diesem Teilen ergab sich ihr Teenager-Outfit – sehr trendy in den 1980er Jahren.

Einige Jahre später drehte sie den Spieß wieder um. Als Studentin der Wirtschaftsuniversität in Wien war Business-Mode angesagt. Sehr konservativ. Barbara Fuchs kleidete sich entsprechend ihres Lebensziels, eine erfolgreiche Geschäftsfrau zu werden. Ein gutes Erfolgsinstrument? „Auf jeden Fall. Giorgio Armani sagte schon: Man sollte sich für den Job kleiden, den man haben möchte, nicht für den, den man schon hat“, bestätigt Styleberaterin Martina Rieder-Thurn.

Man braucht dafür nicht Hunderte Kombinationsmöglichkeiten mit einem Teil, ein bis zwei reichen. Das macht das Styling einfacher. Lieblingsteile aus guter Qualität sind besonders nachhaltig, weil sie nicht so schnell aussortiert werden. Und: Sie haben immer den gewünschten Effekt! Darauf baut Barbara Fuchs.

Als Personalberaterin hilft sie vor allem jungen Technikern, sich für das Bewerbungsgespräch passend zu kleiden. Das wichtigste dabei: authentisch bleiben. „Man sollte sich in seiner Kleidung wohl fühlen, schließlich spielt die Körpersprache eine wesentliche Rolle“, sagt Martina Rieder-Thurn.

In den Spiegel blickt Barbara Fuchs selten – eher zur Kontrolle, ob alles sitzt. Das dauert nur Bruchteile von Sekunden. Dennoch setzt die erfolgsorientierte Geschäftsfrau Styling und Outfit ganz bewusst ein. Je nachdem, ob sie ein Business-Meeting hat oder auf der Baustelle mit den Arbeitern kommuniziert, wählt sie den passenden Stil. Das Styling ist für sie ein weiteres Tool aus dem Werkzeugkasten, um ihre Lebensziele zu erreichen. „Was will ich bewirken – sich diese Frage zu stellen, ist äußerst sinnvoll“, sagt dazu Stylebexpertin Martina Rieder-Thurn. "Aber nicht nur das! Wichtige Faktoren sind auch Position, Unternehmenskultur und das Land, in dem arbeitet".

Barbara Fuchs hat schon mehrere Stationen in Europa hinter sich und kann berichten: Die Italiener sind bei allen Designthemen eine Klasse für sich. Im EU-Umfeld in Brüssel geht es vor allem darum, Eindruck zu schinden und ernst genommen zu werden. Dabei hilft die Kleidung auch mit. In Spanien dagegen gehe es sehr „casual“ zu. Das zeigt sich in der Geschäftswelt genauso wie im Straßenbild.

 

Stil-trifft-Herz-TIPPS (von Martina Rieder-Thurn) für authentische Business-Mode:

1. Gepflegtes Erscheinungsbild: Nachlässigkeit im Äußeren wird oft mit Nachlässigkeit im Job gleichgesetzt.

2. Ein seriöser Auftritt ist nicht sexy: keine zu tiefen Ausschnitte, zu kurzen Rocke, zu hohen Schuhe.

3. Weniger ist mehr, das gilt zum Beispiel für ablenkende Accessoires oder einen aufdringlichen Duft.